09.01.2010 2. Treffen Düsseldorfer Kreis

#1 von Dennis , 11.02.2010 23:08

Bericht vom 2. Treffen der
Vätervereine in und um Düsseldorf und in NRW - Düsseldorfer Kreis

Am Samstag, 9. Januar 2010 lud die Vaterliebe der Männerarbeit des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. zum 2. Düsseldorfer Kreis Vereine und Gruppierungen ein, die sich der Männer-, Väter- und Jugendamtopferarbeit widmen. Trotz angekündigtem Schneechaos nahmen 12 Vereine und Gruppierungen am gemeinsamen Brunch mit Kurzvorträgen und Vorstellung teil. Ziel des Treffens ist es, dass die Vereine sich untereinander besser kennen lernen und miteinander vernetzen, um gemeinsame Stärken auszubilden und sich gegenseitig zu ergänzen.

Der Düsseldorfer Kreis repräsentiert die Idee, die Vereine und Gruppierungen zu vernetzen und steht stellvertretend dafür, dass sich mehrere Vereine unter ihrem Namen zusammen tun und etwas gemeinsam machen. Da die Menschen, die am Düsseldorfer Kreis teilnehmen, in ihren jeweiligen Vereinen ohnehin schon organisiert sind, bedarf es keiner eigenen Düsseldorfer-Kreis-Organisation. Die Idee lebt durch die Vernetzung und nicht durch einen Vernetzungsverein. Immer dann, wenn mehrere Vereine etwas gemeinsam machen, dann lebt die Vernetzung. Wir sind nicht der Düsseldorfer Kreis, sondern wir machen Düsseldorfer Kreis.

Vernetzung bedeutet gegenseitiger Austausch, aber auch die gegenseitige Akzeptanz. Das Netzwerk lebt davon, dass jeder von sich aus Themen und Termine kommuniziert, die an alle anderen weiter gegeben werden, damit gemeinsame Aktionen stattfinden können und sich auch jeder selbständig beteiligt. So wird die Szene der aktiven und entsorgten Väter und entrechteten Eltern auf Vereinsebene kompetenter und liefert langfristig eine immer besser werdende Arbeitsqualität.

Ein super Erfolg war das gestern! Auch in der Gemeinde heute war darüber reine Begeisterung.
Ihr habt nicht zuletzt für Vaterliebe einen echten Schub geleistet. Hut ab!

Einige Teilnehmer kommen von weit her, der Kreis der Vereine und Gruppierungen in und um Düsseldorf und in NRW wird mitgetragen durch Vereine und Gruppierungen, die deutschlandweit tätig sind.

Der Veranstalter des letzten Treffens, die Männerpartei, eröffnete die Gesprächsrunde. Väter werden diskriminiert, das wurde nun vom EGMR bestätigt. Wir Männer sollten uns nun zusammentun. Die Düsseldorfer Tabelle wird kritisiert, sie entstammt aus dem Sozialrecht (Existenzminimum), bezieht sich auf eine Verpflichtung durch den Staat und hat eigentlich nichts mit Unterhalt zu tun. Realitätsnäher wäre die Orientierung an der Kostenbeitragsverordnung. Da in der Männerpartei nicht die Spezialisten sitzen, wird angeregt, dass Teams gebildet werden, die betroffenen Vätern helfen, sich zu verteidigen.

Der heutige Veranstalter, die Vaterliebe der Männerarbeit des BEFG, versucht die christliche Sicht in die Problematik einzubeziehen. Im ortsansässigen Jugendamt werden nun Statistiken erstellt, welche die Väterproblematik besser berücksichtigen. Es macht einen sprachlos, was jetzt alles in Bewegung kommt. Wenn Eltern sich trennen, muss man fragen, ob beide einverstanden sind, wenn die Kinder mit ausziehen sollen.

Die Väterallianz Karlsruhe hat sich aus dem Väteraufbruch heraus entwickelt, weil man anerkennt, dass man dort auf Grenzen in der eigenen Entwicklung gestoßen ist. Das Netzwerk möchte zunächst informell arbeiten und die Mittel des Verwaltungsrechts in den Mittelpunkt und in die politische Diskussion bringen. So ist es schon mehrfach gelungen, den Kontakt zum Vater wieder herzustellen.

Das Nachfolgeprojekt des Gewaltschutzhauses in Spandau und ein Zusammenschluss mit der ehemaligen Begegnungsstätte im Erzgebirge ist die Kind-Vater-Mutter-Begegnungsstätte in Ketzin in der Nähe von Berlin. Die 5 Gebäude werden jetzt in Eigenarbeit ausgebaut um auch von häuslicher Gewalt betroffenen Männern Schutz zu bieten. Es soll aber vor allem im Vorfeld die Trennung und Scheidung begleitet werden, so dass Vereinbarungen getroffen werden können, bevor die Gerichte eingeschaltet werden. Mit der Begegnungsstätte sollen neue Akzente gesetzt werden.

Eltern, denen ihre Kinder vom Jugendamt entzogen wurden, bietet die Initiativgruppe jugendamtgeschädigter Eltern Hilfe. Die Kinder sind plötzlich auf Dauer weg, den Eltern wird suggeriert, dass nur durch ein Gutachten überhaupt die Möglichkeit besteht, die Kinder zurück zu bekommen, so dass sich die Eltern an einem Gutachten beteiligen, obwohl die Eltern nicht die Beweislast für ihre eigene Erziehungsfähigkeit tragen. So führt das Gutachten auch in den meisten Fällen dazu, dass der Kontaktabbruch manifestiert wird, ohne dass die Eltern im Vorfeld auf dieses Risiko hingewiesen wurden. Überlastete Eltern werden für psychisch krank und nicht erziehungsfähig erklärt und erleiden ein Trauma anstelle von Hilfe. Auch Pflegeeltern unterstützen mittlerweile die Arbeit der Initiativgruppe. Es entstehen immer mehr Kontakte zu Fernsehen und Rundfunk, die weiter ausgebaut werden.

Ihr sprudelt ja über vor Ideen, schön.

Als Alleinstellungsmerkmal zeichnet die Eltern für Kinder im Revier aus, dass jedes Mitglied seinen Fall weitestgehend ohne Unterstützung selbständig führt. Dazu werden die Mitglieder im Rahmen der Selbsthilfe angeleitet und fit gemacht für das, was nach Trennung und Scheidung so alles auf sie zukommt. Wer sich darauf einlässt, besteht nicht nur im Familien-, sondern auch im Sozial- und Verwaltungsrecht. Versuche, das Wechselmodell zu kippen, sind bereits erfolgreich abgeschmettert worden. Die erforderlichen strategisch-juristischen Kenntnisse kann man aber nur nutzen, wenn man selber bereit ist, sich einzuarbeiten.

Wenn der Leidensdruck der Väter groß genug ist, dann wird es zum Aufbruch kommen. Der Verein Agens hat sich nun neu gegründet, weil er der Meinung ist, dass das Leiden unerträglich ist. Männer werden in den Medien nur lächerlich gemacht. Bei den ersten Aktivitäten des Gründers war die Zeit noch nicht reif, so dass sich kein männlicher Gleichstellungsbeauftragter in den Stadträten durchsetzen lies. Die Männer des Rates haben sich hiermit selbst entmündigt. Für die Öffentlichkeitsarbeit wurde ein Buch als Charta für eine mögliche Männerarbeit und als Basis für die Gründung eines Vereins herausgegeben. Dieser Verein wurde nun als Think Tank mit Experten im Hintergrund gegründet. Ziel ist die Grundhaltung der Gleichstellungsbeauftragten bei Grundrechtsverletzungen, „das lassen wir lieber sein, sonst kommt die Agens“.

Die Gleichstellungsinitiative Gleichmaß hat drei Standbeine, die Selbsthilfearbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. Die Ausstellung Väter a. D. wandert derzeit durch Deutschland und kann angefragt werden. Was ist Pas, wie funktioniert Entfremdung, was ist Mediation. Ideal für erfolgreiche Väterarbeit ist ein Fürsprecher, der im Landtag sitzt, idealerweise in der Regierung. Viele Gruppen sind zerstritten, da brauchen wir Personen, die wirklich Gehör finden und das Fachwissen haben. Der Mainstream sieht die Gleichberechtigung immer dann erfüllt, wenn Männer zumindest benachteiligt werden.

Im Kölner Männer-Väter-Forum, dass im vergangenen Jahr sein 10-jähriges Bestehen feierte, vernetzen sich Männer und Frauen, die in verschiedenen Professionen freiberuflich oder angestellt mit Vätern arbeiten. Im vergangenen Jahr wurde gemeinsam mit einem Trägerkreis und dem Landesministerium (MGFFI) die dritte Vätertagung in der Ruhruniverstät Bochum durchgeführt. Das Portal Väter NRW geht ebenfalls auf eine Initiative des Kölner Männer-Väter-Forum zurück. Seit sechs Jahren wird das Projekt Väter und Karriere mit finanzieller Förderung des Landes durchgeführt. Zielgruppe sind Unternehmen und Väter in Unternehmen, um in den Unternehmen den Blick auf die Situation der Väter zu öffnen und Vätern eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Derzeit läuft eine Initiative zur Gründung eines Bundesforums für Männerarbeit, für das Väterorganisationen und -initiativen recherchiert werden.

Von den Diskussionen auf Bundesebene möchte sich der Väteraufbruch Aachen distanzieren. Es geht um den Betroffenen und nicht um Vereinsquerelen. Die Ortsgruppe Aachen ist Mitglied des Arbeitskreises Selbsthilfegruppen und nutzt Fördermöglichkeiten der Krankenkassen, um wirtschaftlich unabhängig zu bleiben. Im Vordergrund stehen Wege aus der Sucht und die Zusammenarbeit mit den Anonymen Alkoholikern. Einfache Radiosendungen kann man im Lokalsender im Rahmen des Bürgerradios kostenlos anfertigen.

Aus Stade stammt die Selbsthilfegruppe Männer und Scheidung. Als erwachsener Mann fühlt man sich nach Trennung und Scheidung hilflos wie ein kleines Kind und stößt nur auf taube Ohren. Es wurden Stände gemacht und Unterschriften gesammelt. Die Aktionen weckten interessanterweise bevorzugt das Interesse von Frauen. Nur durch die Politik kann man langfristig etwas bewegen und nur durch finanzkräftige Sponsoren kann man richtig schlagkräftige Aktionen machen. Filme kann man im Internet mittlerweile mit geringem finanziellem Aufwand einstellen. Interviews in den Medien werden willkürlich zusammen geschnitten.

Eine solche Ansammlung von Männern mit Action, das war sehr wohltuend.

Kurz vor dem Inkrafttreten der Familienrechtsreform 1998 entstand der Verein Childpeace aus einer Elterninitiative gemeinsames Sorgerecht heraus, weil sich der Name inzwischen überholt hatte. Immer Samstags von 9 bis 16 Uhr wurde bei jedem Wetter in der Düsseldorfer Innenstadt ein Grillwürstchenstand gemacht, Informationen verbreitet und so kamen die Fälle zusammen. Der deutsche Gesetzgeber hat von selbst noch nie etwas verändert. Man kann den Gesetzgeber nur über Karlsruhe oder Straßburg zwingen. Erst wenn Karlsruhe gesprochen hat ist die Öffentlichkeit da. In zahlreichen Akten wurden über 10 Jahre Rechtsmissbrauch gesammelt, die jetzt in Straßburg vorliegen. Der Schwerpunkt bei Childpeace liegt beim Kindschafts-, Verfassungs- und Völkerrecht. Im Team sitzen Naturwissenschaftler, die ihre Sache analytisch angehen. Im Hinblick auf die jüngste Entscheidung aus Straßburg bezogen auf 1626a soll ein Aktionskreis gegründet werden.

In vielen Jugendämtern und Trennungsberatungen fühlen sich Trennungsväter und entrechtete Eltern abgewiesen und in ihren Sorgen und Nöten nicht ernst genommen. Menschen, die von ihren Kindern getrennt wurden, finden keinen Ansprechpartner. Wir werden alle seit Jahren gepeinigt, da geht einem das Verständnis für so manches verloren und man entwickelt ein Feingefühl für die Zwischentöne. Der Düsseldorfer Kreis drückt authentisch aus, welche Benachteiligungen aktive und entsorgte Trennungsväter und entrechtete Eltern im Alltag erleben und welche Chancen sich aus den vorhandenen Vereinen und Gruppierungen ergeben. Die Mitglieder in den Vereinen und Gruppierungen, die sich im Düsseldorfer Kreis austauschen, leisten allesamt ihre Vereinsarbeit unentgeltlich, selbst die Ehrenamtpauschale bekommt niemand von uns. Und doch sind wir diejenigen, die diese Lücke schließen. Seit vielen, vielen Jahren arbeiten wir mit Trennungsvätern und entrechteten Eltern. Wir sind diejenigen, die deren Sorgen und Nöte ernst nehmen, die die Erfahrung haben und den Weg aus der Krise begleiten. Diese Arbeit können wir in Vorträgen und Workshops an die Öffentlichkeit bringen.

Düsseldorf, 22.01.2010

gez. die Mitglieder

Dieses Dokument ist zum Verbleib beim Empfänger bestimmt. Interessenten wenden sich an duesseldorfer-kreis@gmx.de.

 
Dennis
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